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Gebärdensprache – eine Sprache für alle

Zwei gebärdende Frauen

Gebärdensprache ist nicht nur für gehörlose Menschen. Sie ist lebendig, visuell, direkt – und sie verbindet. Viele hören zum ersten Mal davon und denken: „Ach, das sind ja nur ein paar Zeichen mit den Händen.“ Doch Gebärdensprache ist viel mehr: Sie ist eine eigenständige Sprache, mit eigener Grammatik, Kultur und Geschichte. Und sie kann von jedem Menschen gelernt werden – aber nicht einfach so nebenbei, sondern mit richtiger Begleitung.

Was Gebärdensprache wirklich ist – und was nicht

Die Österreichische Gebärdensprache (ÖGS) ist eine anerkannte Sprache in Österreich – seit 2005 sogar in unserer Verfassung verankert. Sie ist nicht „eine Art Zeichensprache“, sondern eine voll entwickelte Sprache mit Regeln, Dialekten und einer starken Gemeinschaft, die sie lebt.

In Österreich leben etwa 10.000 gehörlose Menschen – viele davon verwenden täglich ÖGS. Aber auch zigtausende hörende Menschen nutzen sie: in ihren Familien, in der Arbeit oder weil sie sich bewusst für Inklusion einsetzen.

Dabei ist ganz wichtig zu verstehen: Gebärdensprache ist nicht einfach mit Lautsprachen vergleichbar. Sie hat einen komplett anderen Aufbau. Wörter aus der Lautsprache lassen sich nicht einfach in Gebärden „übersetzen“. Es braucht mehr: ein echtes Sprachgefühl, Blickkontakt, Raumstruktur und Körperausdruck. Deshalb reicht es nicht, ein paar Gebärden aus einem Video zu lernen.

Warum Gebärdensprache super nützlich ist

Gebärdensprache zu können ist ein Geschenk – nicht nur für gehörlose Menschen. Auch hörende Menschen erleben, wie kraftvoll und hilfreich diese Sprache ist:

  • Du kannst dich lautlos unterhalten – perfekt in leisen Umgebungen wie Bibliotheken, Kinos oder im Unterricht.
  • Du kannst über weite Distanzen und bei Lärm kommunizieren – zum Beispiel am Bahnhof, im Stadion oder durch ein Fenster.
  • Du wirst achtsamer in der Kommunikation – weil Blickkontakt, Mimik und Körperhaltung viel bewusster wahrgenommen werden.
  • Du wirst Teil einer vielfältigen Community – und lernst neue Sichtweisen auf Sprache, Identität und Miteinander kennen.

Das alles funktioniert aber nur dann gut, wenn du Gebärdensprache wirklich lernst – von Grund auf, im Dialog, mit echten Menschen.

Keine Abkürzung – Gebärdensprache will richtig gelernt werden

Viele Plattformen versprechen: „Lerne Gebärdensprache in 10 Minuten!“ oder „Top 50 Gebärden für den Alltag“. Das klingt nett – ist aber kaum zielführend.

Gebärdensprache ist eine visuelle Sprache. Das bedeutet: Die Grammatik wird im Raum dargestellt, nicht durch Satzbau. Du nutzt deine Hände, deinen Blick, deine Haltung – und das alles gleichzeitig. Es ist also eine Sprache, die nicht allein aus „Vokabeln“ besteht, sondern ganz anders funktioniert.

Deshalb sagen wir klar: Gebärdensprache lernt man nicht über TikTok oder Apps. Und schon gar nicht im Alleingang. 

Denn wer nur einzelne Gebärden lernt, ohne die Grammatik, ohne das Sprachgefühl, ohne das Verständnis für die Kultur – der kann sich schnell missverständlich oder sogar respektlos ausdrücken, ohne es zu merken.

Deshalb unterrichten bei uns Native Signer

Bei Inclusion24 lernst du Gebärdensprache ausschließlich von Menschen, die ÖGS tatsächlich leben – also von gehörlosen Lehrer:innen. Warum das so wichtig ist?

Weil Sprache immer auch mit Kultur verbunden ist. Und weil gehörlose Menschen ihre Sprache mit echtem Wissen und echtem Gefühl weitergeben. Sie wissen aus Erfahrung, wie man Gebärdensprache vermittelt – und sie kennen die Stolpersteine, auf die Lernende stoßen.

Das ist der Unterschied zwischen:
ein bisschen zeigen, was cool aussieht – und wirklich lehren, was Sprache ist.

Wenn du bei uns lernst, lernst du richtig, nachhaltig und mit Herz.

Gebärdensprache ist gelebte Inklusion

Stell dir vor: Du gehst durch die Stadt, jemand fragt dich mit Gebärden nach dem Weg – und du verstehst alles. Du kannst antworten. Ohne Umweg. Ohne Missverständnis. Einfach von Mensch zu Mensch.

Gebärdensprache kann genau das möglich machen. Sie macht Kommunikation barrierefrei, respektvoll und direkt – ohne technische Hilfsmittel, ohne große Erklärungen. Das ist Inklusion in Aktion.

Und je mehr hörende Menschen diese Sprache lernen, desto mehr Türen öffnen sich – für Begegnungen, für Verständnis, für echte Teilhabe und echtes Miteinander.

Sichtbar und stark: Warum Gebärdensprache unsere Welt besser macht

Sprache ist Macht. Sprache ist Zugang. Sprache ist Gemeinschaft.

Gebärdensprache bringt alles mit, was eine Sprache stark macht – und noch etwas mehr: Sie funktioniert auch dort, wo Lautsprache an ihre Grenzen stößt.

  • In der Stille.
  • Durch Lärm hindurch.
  • Durch Fenster und Türen.
  • Über Plätze und Straßen hinweg.

Gebärdensprache kann überall entstehen, wo zwei Menschen einander sehen. Und genau darin liegt ihre Kraft.

Wer Gebärdensprache lernt, verändert die Welt 

Gebärdensprache zu lernen bedeutet, sich für Verständigung, Vielfalt und Inklusion zu entscheiden. Es bedeutet, neue Wege zu gehen – und manchmal auch die eigenen Kommunikations-Gewohnheiten zu überdenken.

Aber es lohnt sich. Denn du lernst nicht nur eine Sprache. Du lernst eine neue Art zu sehen, zu fühlen und mit anderen in Kontakt zu treten.

Und das Beste: Du bist dabei nicht allein. Wir bei Inclusion24 begleiten dich. Mit Kursen auf unterschiedlichen Niveaus, mit gehörlosen Lehrer:innen, mit echtem Austausch – und mit ganz viel Freude an Sprache.

Gebärdensprache als Teil der visuellen Kultur

Was viele nicht wissen: Gebärdensprache ist nicht nur Kommunikation, sondern auch ein wichtiger Teil der Gehörlosenkultur. In dieser Kultur spielt das Visuelle eine zentrale Rolle. Geschichten werden mit vollem Körpereinsatz erzählt. Theater, Poesie und Humor entfalten sich auf eine ganz eigene, sehr bildhafte und lebhafte Art.

Wer Gebärdensprache lernt, taucht also nicht nur in eine neue Sprache ein – sondern auch in eine faszinierende Welt des visuellen Denkens. Viele Hörende sagen später: „Ich sehe die Welt jetzt mit anderen Augen.“ Man achtet mehr auf Details, Gesten, Gesichtsausdrücke. Man lernt, mitzusehen, statt nur zuzuhören.

Und das verändert nicht nur, wie wir sprechen. Sondern auch, wie wir zuhören.

Barrierefreiheit beginnt mit Sprache

Wenn wir von Barrierefreiheit sprechen, denken viele zuerst an Rampen oder Aufzüge. Doch auch Sprache kann eine Barriere sein – oder eben ein Schlüssel.

Für gehörlose Menschen ist es oft mühsam, Zugang zu Informationen zu bekommen: Untertitel fehlen, Dolmetscher:innen sind nicht da, und schriftliche Sprache ist manchmal schwer zugänglich – weil sie auf Lautsprache aufbaut, die nie „gehört“ wurde.

Hier zeigt sich: Gebärdensprache ist nicht einfach eine Alternative – sie ist notwendig. Sie ermöglicht Teilhabe, Selbstbestimmung und Gleichberechtigung. Und jede hörende Person, die sie lernt, trägt dazu bei, diese Barrieren abzubauen.

Wenn wir Gebärdensprache ernst nehmen und sichtbar machen – in Schulen, im Fernsehen, in der Politik – dann schaffen wir eine Gesellschaft, die wirklich für alle gedacht ist.

Beruflich ein Plus – menschlich ein Gewinn

Gebärdensprache ist nicht nur eine persönliche Bereicherung – sie wird auch im Berufsleben immer wichtiger. Wer sie spricht, kann…

  • in sozialen, medizinischen und pädagogischen Berufen inklusiver arbeiten,
  • besser auf Kund:innen eingehen,
  • Beratung barrierefreier gestalten
  • und ganz neue Arbeitsfelder erschließen – z. B. in Inklusionsprojekten, als Barrierefreiheitsbeauftragte oder im Kulturbereich.

Aber unabhängig vom Beruf gilt: Wer Gebärdensprache spricht, öffnet Türen. Man wird zur Brücke zwischen Welten – ohne viel Aufwand, aber mit großer Wirkung.

In vielen Teams und Organisationen ist genau das heute gefragt: Menschen, die hinsehen, zuhören – und handeln -> gebärden.

Ein Anfang, der zählt

Vielleicht hast du gerade das Gefühl: „Das klingt spannend – aber irgendwie auch herausfordernd.“ Das ist völlig okay. Denn eine neue Sprache zu lernen ist immer ein Prozess. Aber das Gute ist: Du musst nicht perfekt sein, um einen Unterschied zu machen.

Schon der Wille, sich auf Gebärdensprache einzulassen, zeigt Respekt. Und wenn du dabei begleitet wirst – von echten Profis, die die Sprache leben – dann kann daraus etwas ganz Besonderes entstehen: echte Verbindung zwischen Menschen, die sich sonst vielleicht nie begegnet wären.

Und genau dafür stehen wir bei Inclusion24: für echtes Lernen, auf Augenhöhe, mit Menschen, für die Gebärdensprache Teil ihrer Identität ist – und sie mit Freude weitergeben.

Letzte Gedanken: Deine Hände können mehr, als du denkst

Gebärdensprache ist keine kleine Nische. Sie ist ein riesiger, kraftvoller Raum – voller Möglichkeiten. Sie bringt Menschen zusammen, die sonst aneinander vorbeigegangen wären. Sie macht Kommunikation barrierefrei. Und sie ist eine Sprache, die in deinen Händen wohnt – du musst sie nur kennenlernen.

Also: Lass uns gemeinsam daran arbeiten, dass mehr Menschen sie anwenden, sehen, fühlen – und verstehen. Nicht nur für andere. Sondern auch für uns selbst. Denn: Sprache macht aus Einzelnen eine Gemeinschaft.

Lust bekommen, Gebärdensprache zu lernen? Dann schau bei Inclusion24 vorbei. Unsere Kurse sind offen für alle – geleitet von Native Signer:innen, mit echter Begeisterung und viel Erfahrung. 

Wir freuen uns auf dich!

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