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28. November 2019

Unterstützte Kommunikation - Wozu?

Wenn zwei Menschen miteinander interagieren verläuft das normalerweise recht schlicht und einfach: Information geht von Person A zu Person B, zumeist mithilfe von gesprochener Sprache. Oder von weitgehend verstandenen Gesten. Aber was passiert, wenn eine Person durch eine Beeinträchtigung oder Erkrankung ihre Fähigkeit lautsprachlich zu kommunizieren verliert? Die Lösung heißt unterstützte Kommunikation (kurz UK).

Was ist Unterstützte Kommunikation?

Unterstützte Kommunikation (UK) ermöglicht Menschen (oft Kindern) mit Kommunikationsbeeinträchtigung mehr Chancen für eine effektivere Verständigung. Im Mittelpunkt der Unterstützter Kommunikation steht der Mensch ohne aktive oder mit stark eingeschränkter Lautsprache. Das Bestreben der UK ist diesen Menschen auf vielfältige Weise, möglichst früh und möglichst häufige, erfolgreiche Kommunikationserfahrungen zu ermöglichen. Dazu werden unterschiedliche Hilfsmittel, Techniken und Strategien eingesetzt, welche die Lautsprache ergänzen oder ersetzen und Kommunikation mit einem Gegenüber damit vereinfachen.

 Wie funktioniert das? 

Ebenso vielfältig wie die Nutzer*Innen von UK, gestalten sich auch deren Methoden. Diese lassen sich in körpereigene und körperferne Kommunikationsformen unterteilen:

Körpereigene Kommunikationsformen bedürfen keinen externen Hilfsmitteln. Sie betreffen unter anderem Blickkontakt, Atmung, Gestik, Mimik, Körperhaltung, sowie Gebärden und Handzeichen.

Körperferne Kommunikationsformen sind elektronische und /oder nichtelektronische Kommunikationshilfen. Gegenstände, Fotografien, Symboltafeln oder Kommunikationsmappen sind nichtelektronische Hilfen. Kommunikationsgeräte zählen zu den elektronischen Kommunikationshilfen.

UK ist stets multimodal, es werden verschiedene Kommunikationsformen miteinander verknüpft. Zudem ist UK immer individuell, der/die einzelne Benutzer*In und seine/ihre kommunikativen Bedürfnisse stehen im Mittelpunkt. Zentral für ein erfolgreiches Kommunizieren mit UK ist, dass die jeweilige Kommunikationsform für den oder die Betroffenen ohne Anstrengung und Überforderung durchführbar ist. Wichtig ist auch, dass die Gesprächsformen und Methoden von beiden Gesprächspartner*Innen verstanden und Schritt für Schritt im Alltag angewendet werden.

Der Wortschatz der im Zusammenhang mit UK verwendet wird, soll eine Spiegelung der tatsächlichen Lebensumstände und der wesentlichen Bedürfnisse bzw. Wünsche des betreffenden Menschen wiederspiegeln.

Warum ist UK so wichtig?

Einige Menschen mit einer Behinderung können vieles von dem was sie beschäftigt, oft nicht für andere greifbar ausdrücken. Bei einer oberflächlichen Beobachtung kann es leicht zu einer Fehleinschätzung kommen. Nichtsprechende Menschen fühlen sich von anderen zumeist falsch verstanden. Als Folge entwickeln diese Menschen fallweise ungewöhnliche Formen der Kommunikation, die gerne als „Verhaltensauffälligkeiten“ bezeichnet werden. Ein langfristiges falsches Urteil kann Frust auslösen und die Motivation zur Kommunikation erheblich negativ beeinflussen.

UK wird in vielen Bereichen, vor allem der Pflege und der Rehabilitation verwendet. Aber besonders an Schulen oder in Kindergärten ist das Thema von großer Wichtigkeit. Bei Menschen die UK benötigen, sollte idealerweise möglichst früh damit begonnen werden, um die Chancen für erfolgreiche Kommunikationserfahrungen zu erhöhen. Durch die Einbindung des Lehrpersonals und anderer Kinder in die Methoden der UK kann auch ein besseres, inklusives Miteinander geschaffen werden. 

UK ist uns ein wichtiges Anliegen, weshalb wir regelmäßig Workshops an Schulen oder in unseren Räumen veranstalten.  

Sollten auch Sie nun Fragen haben, werden wir Sie gerne dabei jederzeit unterstützen 😉

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