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10. Oktober 2022

Welttag der psychischen Gesundheit

Alle Jahre wieder … nein, soweit sind wir doch noch nicht, auch wenn schon die ersten Lebkuchen in den Geschäften zu finden sind. Doch wie schon die Jahre zuvor fand heuer wieder anlässlich des Welttags der psychischen Gesundheit (10. Oktober) im Wiener Rathaus eine Veranstaltung zu diesem Thema statt.

Am 3.10. präsentierten Organisationen, die Beratung, Behandlungen oder Selbsthilfe zum Thema psychische Gesundheit, Krisen und Sucht in Wien anbieten, ihr Angebot und gaben einen Überblick über die vielfältige Landschaft. Der Fokus im Jahr 2022 lag auf „Kinder und Jugendpsychiatrie in Krisenzeiten“.

Dieses Thema ist top aktuell. Seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie sind die psychischen Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen extrem angestiegen. In Studien zu den Auswirkungen der gesetzten Covid Maßnahmen (wie zB Lockdowns) wurden erhöhte Angst- und Depressionszustände sowie Traumasymptome verzeichnet. Darüber hinaus zeigen sich beispielsweise auch Schlafstörungen und Konzentrationsprobleme.1 Ebenso wurde Spannungs- und Gewaltverhalten von Eltern gegenüber ihren Kindern in der Pandemie verstärkt wahrgenommen.2  Daher ist es besonders wichtig, die psychischen Auswirkungen der Pandemie-Krise gerade im Hinblick auf die Kinder und Jugendlichen im Auge zu behalten, um Folgeerkrankungen und nachhaltige psychische Schäden durch sofortige Angebote zu minimieren oder im besten Fall zu verhindern.

Besonders erschreckend ist, dass gerade im Kinder- und Jugendbereich psychiatrische Hilfe sehr dünn gesät ist. Schon vor Ausbruch der Pandemie fehlte es an Krankenhausbetten für Kinder und Jugendliche und dieser prekäre Zustand hat sich in der Pandemie verschärft. „Wir produzieren durch diesen Mangel chronisch kranke Erwachsene“, ergänzte Helmut Krönke, Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie mit eigener Praxis in Wien und Bundesfachgruppen-Obmann in der Ärztekammer.3

Was Kindern und Jugendlichen in der Corona-Pandemie besonders zugesetzt hat, ist das Social Distancing, also die fehlenden sozialen Kontakte, damit auch die fehlenden zwischenmenschlichen Erfahrungen wie der Austausch in der Schule, die Pausen gemeinsam verbringen, etwas Unternehmen und dergleichen.

Jedoch hat die Krise nicht nur zum Anstieg von psychischen Erkrankungen geführt, sondern auch zu einem beobachtbaren großen Engagement unter Jugendlichen, sich gegenseitig zu helfen und ein Bewusstsein zu schaffen. Dieses Bewusstsein soll in Zukunft verstärkt werden und das ist nur möglich, wenn es möglich wird, psychische Erkrankungen genauso ernst zu nehmen, darüber zu reden wie über einen Beinbruch. Genau hier ist der Verein Lichterkette ein starker Motor und hat sich zum Ziel gesetzt, für die Entstigmatisierung psychischer Erkrankungen zu kämpfen. Mittels Seminaren und Workshops von Erfahrungsexpert:innen wird Sensibilisierung angeboten.

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Kinder sind nicht nur direkt von psychischen Erkrankungen betroffen. Wenn psychisch kranke Menschen Eltern werden, müssen deren Kinder mit besonderen und oft nicht altersgerechten Herausforderungen fertig werden. Auch in späteren Jahren, wenn die betroffenen Kinder selbst erwachsen geworden sind, bleibt der Umgang mit den erkrankten Eltern weiterhin schwierig und herausfordernd. Die Initiative „Verrückte Kindheit“ bietet hier Angebote speziell für Kinder von Menschen mit psychischen Erkrankungen.

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Wertvolle Anlaufstellen für Betroffene in Österreich:
www.promente.wien
www.psd-wien.at
www.kriseninterventionszentrum.at
www.darueberredenwir.at
www.lichterkette.at
www.verrueckte-kindheit.de

Klinik Penzing (ehem. Otto Wagner Spital)
1.  Psychiatrische Abteilung (Bezirke 5, 6, 7, 9, 19)
3. Psychiatrische Abteilung (Bezirke 8, 16, 17, 18)
Zentrum für Suchtkranke (Keine regionale Zuordnung)
Klinik Hietzing (ehem. KH Hietzing mit NZ Rosenhügel)
1. Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapeutische Medizin (Bezirke 12, 13, 23)
2. Psychiatrische Abteilung mit Sozialpsychiatrie für Menschen mit Behinderungen (Bezirke 14-15)
Psychiatrische Abteilung der Klinik Floridsdorf (ehem. KH Nord) (Bezirke 20-21)
Psychiatrische Abteilung der Klinik Landstraße (ehem. KH Rudolfstiftung) (Bezirke 1, 3, 4, 11)
Psychiatrische Abteilung der Klinik Donaustadt (ehem. SMZ-Ost) (Bezirke 2, 22)
Psychiatrische Abteilung der Klinik Favoriten (ehem. Kaiser-Franz-Josef-Spital) (Bezirk 10)
Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie (Keine regionale Zuordnung)
www.gruenerkreis.at
www.pass.at
www.dialog-on.at

1 Racine N et al., JAMA Pediatrics, 175(11):1142–50 und Ma L et al., J Affect Disord 2021; 293:78–89

2 Beckmann K, Berneiser C, ZKJ 2021; 1:4–10

3 https://www.medmedia.at/relatus-med, 5. Juli 2022, Stand: 28.9.2022

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